Wir
wählen
die
Straße
nach
NW.,
die
den
Bazar
des
Ein-
geborenen-Viertels
durchzieht,
und
erreichen
in
c.
6
Min.
den
merk-
würdigen,
18m
hohen
Turm
Haidar
Burj
(Pl.
12:
B
1),
so
nach
dem
Erbauer,
einem
General
Upari
Burj
(oberer
Turm)
genannt,
von
ovalem
Grundriß,
mit
einer
außen
emporsteigenden
Treppe,
die
auch
für
nicht
ganz
schwindel-
freie
Besucher
breit
genug
ist.
Oben
zwei
alte
Geschützrohre,
aus
eisernen
Längsstäben
geschmiedet,
mit
Eisenreifen
ringsum
(die
größere
9m
lang,
Kaliber
30cm),
und
hübsche
Aussicht.
—
Das
seltsame
flache
Gemäuer
mit
drei
Spitzen
(Idgah)
s.
vom
Haidar
Burj,
wird
als
Rest
einer
alten
Moschee
gedeutet.
200m
n.w.,
beim
Shâhapur-Tor,
liegt
die
zweitgrößte
und
schönste
der
zahlreichen,
in
den
Fels
gehauenen
Zisternen
Bijapurs,
das
Chând
Baoli
(Pl.
13:
A
1;
baoli,
hier
auch
bauri
gesprochen
=
Brunnen,
vgl.
S.
137).
Ein
schöner
Bogen
überspannt
den
Eingang;
eine
Steintreppe
führt
hinab.
An
den
hohen
Wänden
der
andern
Seiten
hängen
Schöpfschläuche.
Das
Wasser
ist
besser
als
das
des
Tâj
Baoli
(S.
111).
Die
wasserholenden
Frauen
in
ihren
bunten
Gewändern,
mit
Krügen
auf
Kopf
oder
Hüfte,
bieten
ein
hübsches
Bild
in
der
malerischen
Umgebung.
Der
Stadtmauer
südwärts
folgend
trifft
man
den
Sherza
Burj
(Pl.
14:
A
1),
laut
Inschrift
1671
erbaut
und
nach
den
beiden
wunder-
lichen
Steinlöwen
benannt
(scherza,
der
Löwe).
Auf
der
weit
vorspringenden
Bastion
liegt
ein
über
4m
langes
Geschützrohr,
Malik-i-Maidân
(„Herr
des
Schlachtfeldes“)
genannt,
ein
schönes
Gußstück
mit
glänzender
Politur
und
Inschriften,
von
denen
eine
das
Herstellungsjahr
(1549)
angibt,
die
andere
nach
der
Eroberung
Bijapurs
durch
Aurangzeb
hinzugefügt
wurde.
Die
Mündung
ist
als
Kopf
eines
Ungeheuers
gebildet,
dessen
Zähne
Elefanten
zermal-
men.
Das
gewaltige
Kaliber
(68cm)
zeigt,
daß
das
Geschütz
nur
für
den
Kartätschschuß
auf
kurze
Entfernung
bestimmt
war.
—
Südl.
weiter
das
Fatke-Tor
(Pl.
A
2),
dann
das
Zohrapur-Tor.
—
Von
hier
gelangt
man
w.
durch
die
Vorstadt
in
10
Min.
zum
*Ibrâhîm
Rauza
(Pl.
A
2),
dem
Grabmal
Ibrâhîms
II.,
von
bescheidenem
Umfang,
aber
fein
in
den
Verhältnissen
und
ausge-
zeichnet
durch
glanzvollen
Reichtum
der
Dekoration.
Durch
eine
Allee
und
ein
hohes
Eingangstor
betritt
man
den
quadratischen
Hof,
in
dem
sich
auf
einer
Plattform
ö.
das
Grabgebäude,
w.
die
zugehörige
Moschee
erheben;
zwischen
beiden
ein
Wasserbecken.
Die
Moschee
öffnet
sich
in
fünf
schönen
Bogen;
darüber
ein
reich
verziertes
Gesims,
von
dem
Steinketten
herabhängen
(vgl.
S.
107);
oben
eine
Balustrade
und
schlanke
Minarette.
Das
Grabgebäude
ist
zweistöckig,
mit
(restauriertem)
Pfeilerumgang,
dessen
kostbar
geschnitzte
Decke
auf
blauem
Grunde
Verse
aus
dem
Koran
(die
Buchstaben
einst
vergoldet)
zwischen
Blumenmotiven
in
dekorativer
Umrahmung
enthält.
Die
durchbrochenen
Steinplatten
in
den